Klaus Fezer eröffnet Ausstellung im Blumenparadies Würke
(26.07.2009)
Schmetterlingsnester bringen Kunstreihe zurück
Von Astrid Mathis
Osterburg. Zwei Jahre lang hat die Reihe " Kunst im Gewächshaus ", die parallel
zu den Kulturveranstaltungen im " Kanzler " von der Kleinkunstbühne Osterburg
ins Leben gerufen wurde, pausiert. Auch aus fnanziellen Gründen, wie
Vorstandsmitglied Irene Mertens am Sonntag im Blumenparadies Würke kundtat. Um
so mehr freute sie sich, die Ausstellung des Zerbster Künstlers Klaus Fezer zu
eröffnen.
Die Fortsetzung der Reihe sei vor allem der Kulturstiftung des Bundes zu
verdanken, die Ende 2008 auf den kleinen Verein mit hohem Niveau aufmerksam
geworden war. " Unsere Idee für, Kunst im Gewächshaus ‘ rührt ja daher, dass wir
einem breiten Publikum ermöglichen wollen, Kunst zu erleben. Einfach beim
Kaffeetrinken, oder wenn die Leute auf den Bus warten und sich die Zeit
vertreiben möchten ", erzählte Mertens. Mit den Arbeiten des pensionierten
Kunsterziehers ließe sich leicht mal ein Bus verpassen, so viel steht fest, weiß
er doch mit Landschaftsbildern ( Ei-Tempera ) ebenso zu beeindrucken wie mit
seinen Kaltnadelstichen. " Diese Radierung ist ein Schmetterlingsnest. Das gibt
es in Wirklichkeit nicht. Bei mir schon ", merkte Fezer augenzwinkernd an. Neben
den Grafiken dominieren Ölmalereien und darin Tänzerinnen, Menschen inmitten
eines Hauskonzertes – in übersteigerter Bewegung. Alles trägt Fezers
Handschrift. Die Auseinandersetzung mit Menschen liegt dem 65-Jährigen seit
seinen ersten Arbeiten während der Schulzeit in Erfurt am Herzen. " Meine Bilder
verlangen, dass man sucht ", so der Künstler. Doch nicht immer. Seine
Landschaftsmotive in Ei-Tempera – Berge in Island, ein Sonnenaufgang in einem
Fjord in Norwegen, ein im Regen verschwindender Berg im Elbsandsteingebirge –
wirken, sprechen für sich selbst, verführen zum Träumen. Fezer verriet den knapp
zwei Dutzend Ausstellungsbesuchern : " Meine Arbeit beginnt mit dem Farblappen.
Ich lasse Klangfarben entstehen und gehe dann langsam ins Detail. Ich gehe nicht
vom Gegenständlichen aus, ich nde da. " Bis zum 20. September läuft diese
Ausstellung.