Kulturwerkstatt Gommern
Beeindruckende Visionen werden gezeigt
Von Stephen Zechendorf
Eine beachtenswerte Ausstellung mit Werken des Malers Klaus Fezer und der
Keramikerin Kerstin Schnur ist seit Kurzem in der Kleinen Galerie der
Kulturwerkstatt Gommern zu besichtigen.
Gommern. "Stimmig" oder "harmonisch" kann man das Zusammenspiel der
gezeigten Werke an der Wand und in der Raummitte bezeichnen. Wenngleich die
Schönebeckerin Kerstin Schnur und der Zerbster Klaus Fezer zuvor nie
zusammen ausstellten, fügen sich ihre Kunstwerke doch gut zueinander. Klaus
Fezer gesteht aber gern: "Bei der Auswahl der Werke haben wir darauf
geachtet, dass es passt."
Auch achtete Klaus Fezer darauf, dass es Abgrenzungen zu seiner jüngsten
Ausstellung im Schloss Leitzkau gibt. Zuerst war der Maler gar nicht so
glücklich über die zeitliche und räumliche Nähe der beiden Werksschauen.
Tatsächlich aber ist die Gommeraner Ausstellung eine Art Fortsetzung der
Leitzkauer Ausstellung.
"Visionen" lautet der Titel der Ausstellung. Ein Titel, der sich dem
Betrachter der Malerei schnell erschließt. Genre-Malerei, Landschaften und
Grafiken werden in Gommern gezeigt. Alles wirkt aus der Distanz zunächst
surreal und wie wild dahingemalt, beim näheren Betrachten erscheinen aber
unzählige filigrane Details, und thematische Zusammenhänge erschließen sich.
Hilfreich sind dem Betrachter die Titel der Bilder. Sie geben erste Hilfe
bei der Suche nach dem, was der Maler zum Ausdruck bringen wollte. Aber
keine Angst vor Fehlinterpretationen. Klaus Fezer mag es, wenn der
Betrachter manchmal mehr in das Bild oder einzelne Bereiche legt, als es der
Künstler geplant hat.
Mit Eitempera setzt Fezer die Basis des Werkes, dann lässt er die Farben auf
sich wirken, erkennt Inhalte und arbeitet sie heraus. "Manches ist zuerst
ein Zufall, aber wenn man ihn erkannt und bearbeitet hat, ist es keiner
mehr", erklärt der Zerbster Maler.
Seine Ko-Ausstellerin ist am Tag der Vernissage nicht dabei, sie hat in Bad
Pyrmont zu tun. Klaus Fezer übernimmt in seiner Ansprache an die
erschienenen (leider zu wenigen) Gäste auch die Vorstellung ihres Werkes.
Bereits als Achtjährige fand die 1956 Geborene zu ihrem Hobby, das sie vor
nunmehr sieben Jahren zu ihrem Beruf machte.
Ihre Arbeiten zeigen die Vielfalt des Materials Ton und seine
Bearbeitungsmöglichkeiten. Mal erscheinen Gartenkeramiken in sprödem Charme
mit unbehandelter Oberfläche, ein anderes Mal ist ein Frauentorso dergestalt
bearbeitet, dass sich eingefärbte Naturton-Flächen und glatte, weil
behandelte, Oberflächen zu einem harmonischen Ganzen fügen. Licht und
Schatten, die auf diesen Oberflächen unterschiedlich wirken, stellen die
Plastizität der Werke zudem heraus.
Die Ausstellung in der Walther-Rathenau-Straße 19 in Gommern ist zu den
folgenden Öffnungszeiten zu besichtigen:Montag bis Donnerstag von 14 bis 16
Uhr und an jedem ersten Sonntag im Monat von 15 bis 17 Uhr.